Griechenland: Das Ende des Lustprinzips

Die Stimmung auf dem Parkett ist auf dem Tiefpunkt. Eine Hiobsbotschaft jagt die nächste. Nun hat das führende EZB-Ratsmitglied Klaas Knot eine wie auch immer geartete Insolvenz Griechenlands prinzipell nicht mehr ausgeschlossen.

Die europäische Schuldenkrise schwebt weiterhin wie ein Damoklesschwert über den Investoren, sagte ein Händler zur derzeitigen Lage befragt der Nachrichtenagentur Reuters. Zunächst hatte der Euro eine positive Entwicklung zu verzeichnen, noch in der Nacht war der Kurs zeitweise auf 1,3567 Dollar geklettert. Die führenden Industrie- und Schwellenländer der G20 hatten den Banken Unterstützung in der Euro-Schuldenkrise versichert und somit ein wenig für Hoffnung unter den Börsianern gesorgt. Die Zentralbanken seien bereit, die nationalen Finanzinstitute mit der nötigen Liquidität zu versorgen, so hieß es zumindest.

Doch weder die gebetsmühlenartigen Beteuerungen der Staats- und Regierungschefs,  noch die ambivalenten Aussagen und Prognosen der Banken und Zentralbanken waren kaum im Stande die Wogen zu glätten. Die Anleger sind misstrauisch geworden.

„Im Prinzip hat man an den Märkten den Eindruck, dass man in Sachen Griechenland auf den großen Schuldenschnitt vorbereitet wird“, sagte Rainer Sartoris Analyst bei HSBC-Trinkaus. Die griechische Regierung dementierte am Freitag zwar Medienberichte über angebliche Pläne für einen drastischen Schuldenschnitt, bei dem die Investoren auf die Hälfte ihres Geldes verzichten müssten. Dennoch erscheinen die Fakten erdrückend. Man wird sich wohl oder übel damit anfreunden müssen, dass die Staatspleite Griechenlands eine sehr reale Option ist.

Quelle: Reuters