Preissteigerung

Der Index der Erzeugerpreise gewerblicher Produkte lag im Januar 2011 um 5,7% höher als im Januar 2010.

Eine höhere Preisveränderung im Vorjahresvergleich hatte es letztmalig im Oktober 2008 gegeben (+ 7,3%). Im Dezember 2010 hatte die Jahresveränderungsrate + 5,3% betragen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stieg der Index im Januar 2011 gegenüber dem Vormonat Dezember 2010 um 1,2%.

Den größten Einfluss auf die Jahresveränderungsrate hatten im Januar 2011 die Preissteigerungen für Energie. Im Vergleich zum Vorjahresmonat legten die Energiepreise um 9,3% zu, gegenüber Dezember 2010 erhöhten sie sich um 2,3%.
Ohne Berücksichtigung von Energie lagen die Erzeugerpreise im Januar 2011 um 4,0% höher als im Januar 2010. Gegenüber Dezember 2010 stiegen sie um 0,6%.

Bei den Hauptenergieträgern zeigten die Mineralölerzeugnisse gegenüber dem Vorjahresmonat die höchste Preisveränderung. Sie kosteten im Januar 2011 insgesamt 16,2% mehr als im Januar 2010 (Flüssiggas als Kraft- oder Brennstoff + 45,8%, leichtes Heizöl + 30,7%, Dieselkraftstoff + 15,7%, Motorenbenzin + 9,2%). Im Vormonatsvergleich stiegen die Preise für Mineralölerzeugnisse um 3,2% (leichtes Heizöl + 5,7%, Flüssiggas als Kraft- oder Brennstoff + 4,6%, Dieselkraftstoff + 2,7%, Motorenbenzin + 1,8%).

Die Preise für Erdgas waren im Januar 2011 um 12,3% höher als ein Jahr zuvor (+ 1,2% gegenüber Dezember 2010). Für Haushalte war Erdgas 3,2% teurer als im Vorjahresmonat (+ 1,1% gegenüber Dezember 2010). Ortsgasversorgungsunternehmen, die Erdgas an unterschiedliche Typen von Endverbrauchern absetzen, mussten 16,9% mehr bezahlen (+ 1,0% gegenüber Dezember 2010).

Für elektrischen Strom lagen die Preise über alle Abnehmergruppen hinweg betrachtet 5,9% höher als im Januar 2010. Gegenüber Dezember 2010 stiegen die Preise um 3,1%. Für Haushalte war Strom 7,1% teurer als im Januar 2010, allein gegenüber Dezember 2010 legten die Preise um 5,0% zu.

Vorleistungsgüter (Güter, die im Produktionsprozess verbraucht, verarbeitet oder umgewandelt werden) waren im Vergleich zum Januar 2010 um 7,6% teurer (+ 1,2% gegenüber Dezember 2010). Die Preise erreichten damit einen neuen Höchststand. Zu der hohen Veränderungsrate trugen vor allem die Preise für Metalle bei. Sie lagen um 20,5% höher als im Januar 2010 (+ 2,0% gegenüber Dezember 2010). Getreidemehl kostete 52,3% mehr als im Januar 2010 (+ 7,7% gegenüber Dezember 2010), Futtermittel für Nutztiere waren 37,6% teurer (+ 5,4% gegenüber Dezember 2010).

Die Preise für Verbrauchsgüter lagen im Januar 2011 um 2,8% höher als im Januar 2010 und erreichten damit wieder den bisherigen Höchststand vom August 2008. Gegenüber Dezember 2010 stiegen sie um 0,2%. Nahrungsmittel waren 5,3% teurer als im Vorjahresmonat (+ 0,3% gegenüber Dezember 2010). Obst- und Gemüseerzeugnisse kosteten 13,2% mehr als ein Jahr zuvor (+ 1,6% gegenüber Dezember 2010) – allein Frucht- und Gemüsesäfte waren 32,3% teurer als im Januar 2010 (+ 3,7% gegenüber Dezember 2010).

Auch im Bereich der Gebrauchsgüter (+ 1,1%) und Investitionsgüter (+ 1,0%) zogen die Preise im Januar 2011 gegenüber dem Vorjahresmonat etwas stärker an.