Papst trifft deutsche Missbrauchsopfer

Papst Benedikt XVI. hat sich während seines Deutschland-Besuchs nach einem Treffen mit Opfern sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche „bewegt und erschüttert“ von der Not der Betroffenen gezeigt.

Nach Angaben des Vatikans sei die Kirche sei bemüht, wirksame Maßnahmen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Mehrere Opferverbände kritisierten das Treffen dagegen als eine „bedeutungslose Geste“. Sie führe lediglich dazu, dass sich eine Handvoll misshandelter Personen für eine Weile besser fühlten, sagte der Sprecher des internationalen Netzwerks von Missbrauchs-Opfer in der katholischen Kirche (SNAP) am Samstag vor Journalisten.

In den vergangenen Jahren waren eine ganze Reihe von Missbrauchsfällen an die Öffentlichkeit gelangt, bei denen sich katholische Würdenträger in Deutschland und anderen Ländern an Kindern und Jugendlichen etwa in Internaten sexuell vergangen hatten. Das Treffen der zweier Opfer mit dem Pontifex hatte im Vorfeld der Reise bereits als wahrscheinlich gegolten. Ort und Zeitpunkt waren jedoch geheim gehalten worden, berichtete eine Nachrichtenagentur. Auch bei Reisen in andere Länder hatte es bereits solche Begegnungen gegeben. In Großbritannien im vergangenen Jahr hatte sich der Papst bei den Opfern entschuldigt und betont, pädophile Geistliche hätten Schande und Erniedrigung über die katholische Kirche gebracht.

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