Inflation steigt spürbar

Der Verbraucherpreisindex für Deutschland lag im Februar 2011 um 2,1% höher als im Vorjahresmonat.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich damit der Preisauftrieb im Februar 2011 den vierten Monat in Folge verstärkt (Januar 2011: + 2,0% gegenüber Januar 2010). Eine höhere Inflationsrate wurde zuletzt im Oktober 2008 mit + 2,4% ermittelt. Im Vergleich zum Vormonat Januar 2011 stieg der Verbraucherpreisindex um 0,5%. Die Schätzung für Februar 2011 gegenüber dem Vorjahr wurde damit von + 2,0% auf + 2,1% leicht nach oben korrigiert.

Die Inflationsrate im Februar 2011 wurde maßgeblich durch starke Preiserhöhungen bei Energie bestimmt (+ 10,2% gegenüber Februar 2010). Die Preissteigerung für Energie (Haushaltsenergie und Kraftstoffe) liegt damit seit März 2010 deutlich über der allgemeinen Teuerung. Haushaltsenergie verteuerte sich insgesamt um 9,4% gegenüber Februar 2010. Der stärkste Preisanstieg wurde bei leichtem Heizöl (+ 32,0%) gemessen. Etwas weniger stark, aber dennoch deutlich, erhöhten sich gegenüber Februar 2010 die Preise für Strom (+ 7,5%) und Gas (+ 3,5%). Kraftstoffe kosteten 11,8% mehr als ein Jahr zuvor (Dieselkraftstoff: + 20,4%; Superbenzin: + 9,2%). Ohne Berücksichtigung der Preisentwicklung bei Energie hätte die Inflationsrate im Februar 2011 bei + 1,2% gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich gegenüber Februar 2010 deutlich, und zwar um 3,4%. Auch bei Nahrungsmitteln liegen die monatlichen Teuerungsraten seit fast einem Jahr über den Inflationsraten. Die Preisentwicklung bei den einzelnen Nahrungsmittelgruppen war unterschiedlich stark ausgeprägt. Erheblich teurer wurde Obst (+ 14,7%; darunter Weintrauben: + 42,5%; Bananen: + 15,4%). Auch für Speisefette und Speiseöle mussten die Verbraucher mehr als vor einem Jahr zahlen (+ 9,5%), insbesondere sind hier die Preise für Butter kräftig gestiegen (+ 16,1%). Vergleichsweise moderat verlief dagegen die Preisentwicklung bei Fleisch und Fleischwaren (+ 1,1%). Ein leichter Preisrückgang wurde bei Süßwaren ermittelt (? 0,2%). Erwähnenswert ist im Februar 2011 der deutliche Preisanstieg bei den alkoholfreien Getränken mit + 4,4% (Fruchtsäfte: + 10,2%; Kaffee: + 9,0%).

Die Preisentwicklung bei langlebigen Gebrauchsgütern blieb im Jahresvergleich insgesamt stabil (± 0,0%). Deutlich günstiger waren unter anderem einige Erzeugnisse der Unterhaltungselektronik (zum Beispiel Fernsehgerät: ? 17,1%), der Informationsverarbeitung (Notebook: ? 12,1%; Personalcomputer: ? 5,0%) sowie für Foto- und Filmausrüstungen (Digitale Kamera: ? 8,2%).

Insgesamt erhöhten sich im Vorjahresvergleich die Preise für Waren um 3,1%. Die Preise für Dienstleistungen erhöhten sich im gleichen Zeitraum lediglich um 1,1%; hier fließen gegenläufige Preisentwicklungen ein (zum Beispiel Nettokaltmieten: + 1,3%; Nach­richtenübermittlung: ? 2,5%).

Veränderung im Februar 2011 gegenüber dem Vormonat Januar 2011
Der Preisanstieg im Februar 2011 gegenüber dem Vormonat Januar 2011 um 0,5% war in erster Linie saisonbedingt: Bei den saisonabhängigen Dienstleistungen wurden vor allem Preiserhöhungen bei Pauschalreisen (+ 7,3%) gegenüber dem Vormonat beobachtet. Bei den saisonabhängigen Waren erhöhten sich die Preise für Schnittblumen (+ 4,7%), Obst (+ 3,9%) sowie leichtes Heizöl (+ 3,0%) deutlich.

Die Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Vormonat um 1,0% an. Neben Obst wurden insbesondere auch Speisefette und Speiseöle teurer (+ 3,0%; darunter Margarine: + 3,4%). Auffällig war im Februar 2011 zusätzlich der Preisanstieg bei alkoholfreien Getränken (+ 0,8%), der in erster Linie auf die erneute Preiserhöhung bei Kaffee (+ 3,7% gegenüber Januar 2011) zurückzuführen ist.

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im Februar 2011 um 2,2% höher als im Februar 2010. Im Vergleich zum Vormonat Januar 2011 stieg der Index um 0,6%. Die Schätzung für den HVPI vom 25. Februar 2011 wurde damit bestätigt.

Quelle:stat. Bundesamt