Inflation bei 2,1%

Der Verbraucherpreisindex für Deutschland lag im März 2011 um 2,1% höher als im Vorjahresmonat. Bereits im Februar 2011 hatte die Inflationsrate gemessen am Verbraucherpreisindex + 2,1% (Januar 2011: 2,0% gegenüber Januar 2010) betragen. Im Vergleich zum Vormonat Februar 2011 stieg der Verbraucherpreisindex um 0,5%. Die Schätzung für März 2011 wurde damit bestätigt.

Wie in den Vormonaten wurde die Inflationsrate im März 2011 maßgeblich durch Preiserhöhungen bei Energie bestimmt (+ 10,5% gegenüber März 2010). Besonders stark wirkte sich der Preisanstieg bei Mineralölprodukten (+ 15,6%; davon leichtes Heizöl: + 32,8%; Kraftstoffe: + 11,2%) auf die Jahresteuerungsrate aus. Etwas weniger stark, aber dennoch deutlich, erhöhten sich gegenüber März 2010 die Preise für Strom (+ 7,6%) sowie für Umlagen für Zentralheizung und Fernwärme (+ 5,8%). Gas verteuerte sich binnen Jahresfrist um 3,6%. Ohne Berücksichtigung der Energie, die etwa ein Zehntel der Verbrauchsausgaben der privaten Haushalte ausmacht, hätte die Inflations­rate im März 2011 lediglich bei + 1,0% gelegen.

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich gegenüber März 2010 um 2,2%. Teurer wurden vor allem Speisefette und Speiseöle (+ 13,8%). Insbesondere die Preise für Butter sind erneut gestiegen, so dass die Konsumenten innerhalb eines Jahres 28,4% mehr dafür zahlen mussten. Teurer binnen Jahresfrist wurden auch Obst (+ 9,8%) sowie Fisch und Fischwaren (+ 4,3%). Preisrückgänge wurden dagegen bei Gemüse (? 4,6%) und Süßwaren (? 0,2%) ermittelt. Erwähnenswert ist im März 2011 der Preisanstieg bei alkoholfreien Getränken mit + 5,3%, (zum Beispiel Fruchtsäfte: + 9,5%; Kaffee: + 14,7%).

Insgesamt erhöhten sich binnen Jahresfrist die Preise für Waren um 3,2%. Dabei lagen die Preise für Verbrauchsgüter deutlich über dem Vorjahresniveaus (+ 4,6%), die Preis­entwicklung bei Gebrauchsgütern mit mittlerer Lebensdauer verlief weitgehend moderat (+ 1,2%; darunter Bekleidung: + 1,2%). Eine stabile Preisentwicklung war bei lang­lebigen Gebrauchsgütern zu beobachten (± 0,0%), besonders günstig entwickelten sich hier die Preise für Fernsehgeräte (? 16,0%) und Notebooks (? 13,7%).

Die Preise für Dienstleistungen erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 0,9%. Neben der moderaten Preisentwicklung bei Nettomieten (+ 1,2%) wurden hier deutliche Preiser­höhung bei Versicherungsdienstleistungen beobachtet (+ 3,2%; darunter Krankenver­sicherungen: + 6,4%). Günstiger binnen Jahresfrist waren dagegen Pauschalreisen (? 3,0%) und die Nachrichtenübermittlung (? 2,6%).

Veränderung im März 2011 gegenüber dem Vormonat Februar 2011
Im Vergleich zum Februar 2011 hat sich der Verbraucherpreisindex im März 2011 um 0,5% erhöht. Im Monatsvergleich stiegen vor allem die Preise für leichtes Heizöl (+ 8,1%) und für Kraft­stoffe (+ 5,1%; darunter Superbenzin: + 5,2%; Dieselkraftstoff: + 5,0%). Bei den anderen Energieprodukten wurden leichte oder keine Preisbewegungen beobachtet (zum Beispiel Strom: + 0,5%; Gas: ± 0,0%). Insgesamt erhöhten sich die Preise für Energie im Vergleich zum Vormonat um 2,9%.

Mehr mussten die Verbraucher gegenüber dem Vormonat unter anderem für Bekleidung und Schuhe zahlen (+ 3,0%; davon Bekleidung: + 3,2%; Schuhe: + 1,8%). Wesentliche Gründe waren hier das Ende des Winterschlussverkaufes und der Übergang auf die neue Saison.

Die Preise für Nahrungsmittel waren im Vergleich zum Vormonat dagegen geringfügig gesunken (? 0,2%). Im Einzelnen wurden unterschiedliche Preisbewegungen beobachtet. Günstiger gegenüber Februar 2011 waren vor allem Obst (? 3,3%; darunter Weintrauben: ? 15,3%) und Gemüse (? 2,0%; darunter Kopf- und Eisbergsalat: ? 23,4%; Gurken: ? 13,5%). Teurer wurden dagegen insbesondere Speisefette und Speiseöle (+ 3,7%; darunter Butter: + 8,9%). Weiterhin auffällig ist der erneute Preisanstieg bei Kaffee (+ 5,9% gegenüber Februar 2011).

Der für europäische Zwecke berechnete Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Deutschland lag im März 2011 um 2,3% höher als im März 2010. Im Vergleich zum Vormonat Februar 2011 stieg der Index um 0,6%. Die Schätzung für den HVPI vom 29. März 2011 wurde damit leicht nach oben korrigiert.

Quelle:Destatis